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L´Appel de la forêt (8c)

 

Bisher 2 Kommentare zu "L´Appel de la forêt"Hochgeladen von: ch.frick
20.06.2004 - christianfrickAdmin
L´Appel... wurde auf 8c abgewertet.

Offensichlich handelt es sich am Ausstieg lediglich um einen Fb. 7b+/c bloc. Wie es zu dieser Abwertung kommen kann, bzw. weshalb diese Einzelstellenroute zuerst so hoch eingeschätzt wurde, lässt sich vielleicht so interpretieren:

In den achtziger und der ersten Hälfte der neunziger Jahre (...im letzten Jahrhundert) gab es nicht allzuviele Boulderrouten, bzw. waren diese auch nicht sehr beliebt. Ausdauerrouten waren in. Einzelstellen in Routen waren gegen das Limit eher ein Fragezeichen (Routen wie Wallstreet im Frankenjura waren eine absolute Ausnahme). Weil seinerzeit keiner Einzelstellen in Routen wirklich geübt hat, bzw. viel schneller aufgegeben wurden (...geschweige denn eingebohrt), hatte niemand wirklich eine Ahnung darüber, was es nun mit solchen Stellen überhaupt auf sich hat. Daher lässt sich erklären, dass alte Einzelstellenrouten aus heutiger Sicht eher überbewertet erscheinen...

Mittlerweile hat sich ja einiges geändert, was unter Kletterern die Kenntnisse von kurzen Boulderpassagen anbelangt. Bouldern ist in. Es gibt nun zuhauf Leute, die Erfahrung mit bloc-Bewertungen haben...und darüber hinaus unglaublich stark sind. Das Bouldern isoliert so intensiv betrieben wurde, kenne ich - zumindest ich persönlich - aus der oben genannten, fraglichen Zeit nicht.

Nun haben dieses Jahr ein paar Leute, die des Boulderns mächtig sind, die Route schnell klettern können und sich entsprechend zur Abwertung geäussert. Meine Meinung darüber ist dennoch diese: Vorsicht! Was dem einen bei Bouldern Fleisch ist, ist des anderen Blut. Ein Spaziergang ist L´Appel... auch nach der Abwertung trotzdem nicht geworden.
12.08.2002 - ch.frickAdmin
L´Apelle ist die realisierte Version des alten Projekts Paroxysme (die erste je im Chuenisberg eingebohrte Route...mal nachdenken...so 1985). Der Einstieg ist identisch mit Ravage, zweigt aber nach vier, fünf Zügen sofort nach links ab und führt über die Länge von vier Haken an überraschender Henkelkletterei, ca. 7b+, welche man als eigenständige Route (wobei ich vorschlage den Namen Paroxysme zu belassen. Das Wort Paroxysmus umschreibt figurativ "den höchsten Punkt - den höchsten Grad") prima geniessen kann.
Nach dieser Einleitung folgt etwas, dass mich persönlich dazu veranlasst, L`Apelle... als die momentane "Nummer Zwei" im Basler Jura zu beschreiben: Ein 8a-Boulder mit zwei Zügen, dessen Einleitung aus der Überleitung (welch Wortspiel !) des unteren 7b+ - Abschnittes bereits den meisten Aspiranten die Hoffnung auf ein gutes und erfolgreiches Gelingen aus den Unterarmen saugen dürfte.
Tja, und dann eben die zwei Züge: Die Einleitung der Crux darf als abgeschlossen gelten, nachdem die Füsse in kraftraubender und komplizierter Manier in die individuell richtige Position gestellt wurden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die rechte Hand bei der ganzen Aktion - also schon längere Zeit - einen Griff gehalten hat, dessen genauere Beschreibung ich mir an dieser Stelle tunlichst unterbinde, weil meine ursprüngliche Erziehung es mir verbietet entsprechende Kraftausdrücke zu benutzen.
Von diesem Attentat auf die Maximalkraft geht erst die Crux los: Weites Schnappen mit der linken Hand an Traumleiste... Zum Glück hängt die Route nicht noch mehr über, aber dem auf Erfolg bedachten Aspiranten etwas anderes `raus, denn dann darf mit der rechten Hand noch ein äusserst präzis ausgeführter Dynamo an eine zwar positive, aber trotzdem zu klein geratene, Leiste nachgesetzt werden. Wem ´s hier noch nicht überkam, der darf nach oben raus ins leichtere Gelände zur Umlenkung.

L`Apelle ist ein gutes Beispiel für eine Route bei welcher man zu ihrer Zeit des Einbohrens weit entfernt war. Ich kann mich gut erionnern, wie noch in den Achtziger Jahren von Exponenten der Basler Jura Szene gesprochen wurde, dass es doch Schade um die Route sei, mit ein oder zwei geschlagenen oder aufgebohrten künstlichen Griffen wäre es doch ein schönes 8a oder 8a+.

Zum Glück führte in dieser Angelegenheit das Schicksal starke Hand und aus irgend einem Grund blieb die Route in ihrem natürlichen Zustand. Jetz haben wir dafür eine Superharte, Superselektive Kletterei, Ja, und warum auch nicht ?

L´Apelle wurde im Juli 1998 von Fred Nicole erstbegangen und von keinem Geringeren als Dave Graham bisher einmal wiederholt.
Geht hin, probiert und staunt. Vor allem für Boulderfuzzis das geeignete Testpiece. Auch - meiner Ansicht nach nur zu begrüssen - exzellent ausgerüstet mit Boulderhaken, so dass jede einzelne Zuckung in Ruhe angetestet werden kann.

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MassivRavage
GebietChuenisberg
Ausrichtung
(ch.frick)
Norden
Absicherung
(ch.frick)
Vorbildlich
Schatten
(ch.frick)
Immer Schatten
Zwergentod
(ch.frick)
Nein
Neigung
(ch.frick)
Stark Überhängend
Anforderung
(ch.frick)
Maximalkraft
Lange Feucht
(ch.frick)
Ja
Keile erforderlich:
(ch.frick)
Nein
(Teilweise) Brüchig
(ch.frick)
Kein Bruch
Routenmanipulation
(ch.frick)
keine künstlichen Griffe/Tritte
Höhe
(ch.frick)
ca. 15 Meter
Charakter
(ch.frick)
Athletik
Fingerkraft
Technik
Tricky
Erstbegeher
(ch.frick)
Fred Nicole
Jahr der Erstbegehung
(ch.frick)
1998
Zugang